Samstag, 26. Oktober 2013

Fazit

Das Turnier ist abgeschlossen und die Reise geht nun langsam zu Ende. Insgesamt ein tolles Erlebnis mit vielen tollen Eindrücken und Erfahrungen. Der Zeitplan war sehr voll und es gab wenig Spielraum, um auf eigene Faust etwas zu unternehmen. An den Turniertagen war zwar morgens immer frei, wir waren jedoch hier im touristischen Abseits und hatten keine Chancen, normales Stadtleben zu erleben. Ich vermisse es, in Buchläden gewesen zu sein, Supermärkte zu besuchen, einen Privathaushalt kennen zu lernen und ähnliches. Na gut, es war ja kein Urlaub. Wir hatten die Aufgaben als Kulturbeauftragte und hoffen auch, einen guten Job getan zu haben. Deutschland ist eines der aktivsten Länder bei der Verbreitung des Xiangqi und die Chinesen mögen Deutschland auch wegen der vielen kulturellen Einflüße und Anregungen für sich. Dies wird sich in den nächsten Jahren sicherlich auch in Form von speziellen Veranstaltungen in Deutschland auszahlen, die uns der chinesische Xiangqi Verband in Auftrag geben könnte. Mal sehen, was so alles passieren wird.
KuchenDas Turnier war sehr gut organisiert. Es ist eine tolle Erfahrung, bei einem Spektakel dieser Art dabei gewesen zu sein. Schade finde ich, dass es als internationales Turnier eigentlich eher eine chinesische Veranstaltung war. Die meisten Teilnehmer hatten natürlich auch chinesische Wurzeln. Nur ein minimaler Anteil von Material, Ansagen und Berichte waren zumindest in Englisch. Die Eröffnugs- und Abschlußveranstaltungen wurden auch komplett auf chinesisch abgehalten. Die Mitarbeiter der Hotels und die meisten Turnierhelfer sprachen kein Englisch. Zum Glück hatten wir unsere Deutsch-Chinesen und den Team-Guide Ping, der uns als Übersetzer half. Wenn das Spiel weiter in der Welt an Nichchinesen verbreitet werden soll, müßte hier an der Internationalisierung gearbeitet werde. Wir wurden in den Interviews gefragt, wie wir in der Hinsicht unterstützt werden können und haben hier sicherlich einige konstruktive Vorschläge gemacht. Ansonsten war das Turnier perfekt organisiert, bei den Nebenevents war es eher schwach, siehe Ausflug.
Natürlich haben die beiden Chinesen das Turnier wieder gewonnen. Kein Wunder, die beiden gehören zu den 5 besten Spielern der chinesischen Rangliste. Pu Fangyao und Xue Zhong spielten im vorderen Drittel des Turniers mit, belegten den 5 und den 10 Platz und zeigten sich damit als hervorragende Vertreter des Deutschen Teams. Die deutschen Langnasen zeigten sich als große Kämpfernaturen. Michael Nägler gewann als 8. der NCNV-Wertung auch einen Geldpreis. Alle Spiele wurden ausgespielt, auch wenn es deutsch-deutsche Begegnungen waren. Die Ergebniss lagen im erwarteten Bereich, auch wenn, wer hätte das gedacht, die meisten mehr wollten. Ich persönlich bin sehr zufrieden, da ich mein erwartetes Ergebnis knapp übertroffen habe. Gelernt habe ich sehr viel und konnte gut feststellen und bestätigen, wo meine Schwachpunkte sind. Schade war, dass ich vorteilhafte Stellungen nicht verwerten konnte. Die Stimmung im Team war toll und wir hatten viel Spaß. Es war auch schön, die Leute, die ich sonst nur kurz auf Wochenend-Turnieren getroffen habe, etwas besser kennenlernen konnte. Natürlich sind dabei auch viele neue Ideen und Vorhaben entstanden. Ich hoffe, wir können davon einen Teil umsetzen. Das ganz hat Lust auf mehr gemacht. Ich hoffe, ich kann beim nächsten Mal, in Hongkong, wieder dabei sein. Bis dahin will ich meine Spielstärke deutlich steigern und etwas Chinesisch lernen. Außerdem würde ich dann einen Urlaub vor Ort anschließen und natürlich Astrid mitnehmen :-).

Weitere Infos gibt es mündlich. Diese passen nicht ins Internet ...

Morgen fahren wir drei Stunden zum Flughafen, fliegen dann nach Peking und erreichen hoffentlich den Flug nach Frankfurt.

5. Spieltag

Der Russe Dmitry Gladyshev hatte sich auch vorgenommen, zu gewinnen. Er setzte das ganze besser um, als ich und gewann verdient. Habe die Eröffnung mißhandelt. Besser machten es Pu Fangyao und Xue Zhong. Beide gewannen ihre Partien und landeten auf Platz 5 und 10. Superergebnisse!

Um 13 Uhr findet ein Ausflug statt.

LangnasenfansDer Ausflug war ja spannend ... 1,5 Stunden hin, 1,5 Stunden dort, 1 Stunde zurück, Besuch eines Parks mit See in der Stadt, von der Stadt quasi nichts gesehen. Kein Kommentrar dazu! Stadtansicht dem Bild sieht man Fans von uns. War mal wieder lustig, als "Exot" zu gelten ... es war >noch< lustig, dauernd angestarrt zu werden. Viele wollten mit uns fotografiert werden. Auf der Rückfahrt konnte der Bus maximal im dritten Gang fahren ... wir waren daher etwas spät bei der Abschlußfeier. Die Zimmerkarten funktionierten dann auch nicht mehr.
AbschlussfeierIn die Closing Ceremony gab es natürlich die Siegerehrung und Preisgeldverleihung mit anschließendem Essen. Viele Teilnehmer reisten direkt ab. Wir wurden danach vom Hotelmanager zu einem Umtrunk eingeladen. Er ist sehr stolz darauf, dass das deutsche Team sein Hotel beehrte. Es gab Erdinger dunkel und seinen wahrscheinlich sündhaft teuren Wiskey. Xue Zhong kam kam später auch noch dazu und wir schauten uns seine Gewinnpartie an. Dabei war auch Chang Hong aus Australien, die den 4. Platz im Damenwettbewerb belegte. Sie unterichtet in Australien Xiangqi. Ich erzählte ihr, dass Ge und ich Lehrmaterial auf deutsch und englisch zusammenstellen. Sie will uns da auch unterstützen. Die Idee, per Internet Team-Freundschaftsspiele auszutragen, fand sie auch spannend. Mal sehen, ob Sie sich irgendwann meldet und wir etwas gemeinsam organisieren können.

Freitag, 25. Oktober 2013

4. Spieltag

Rudi und ich kämpften so richtig um den Punkt (Link: Box 600). Ich hatte im Mittelspiel eine sehr gut Stellung und konnte daraus kein Kapital schlagen, da ich mal wieder in Zeitnot nicht die richtigen Züge fand. Danach stand Rudi wohl besser und konnte sich auch nicht durchsetzen, so dass wir im innerdeutschen Spiel uns auf Remis einigten. Somit stehe ich bei 2,5 Punkten und es stehen noch zwei Runden aus. In der Abendpartie spiele ich gegen den Australier Deng Yibing. In der kommenden 8. Runde gibt es sogar 2 deutsche Duelle. Guido spielt gegen Michael und Karsten gegen Rudolf. Rudi hat somit schon den vierten Deutschen zugelost bekommen, ärgerlich, kann man aber nichts machen. Xue Zhong (Platz 5) und Pu Fangyao (Platz 9) spielen ganz vorne mit. Falls sie die nächste Runde gewinnen können, käme es wahrscheinlich zum Endspiel China - Deutschland. Das wäre zu schön, um wahr zu sein.

Der 4. Spieltag ist Geschichte und ich hab leider gegen Deng Yibing verloren. Ich hatte einen super Angriff und dann einen schwachen Zug gemacht. Verloren war es deswegen noch nicht ... in der Folge hab ich dann aber irgendwie Mist gebaut. Muß ich noch anschauen.
Morgen um 9 Uhr startet die letzte Runde. Ich will da noch mindestens ein Remis!

Abseits der Hochglanzbroschüren

Dorf 1 Unseren Morgenspaziergang führte Guido und mich heute in das nahe gelegene Dorf. Wir hatten das Gefühl, es gibt hier nicht nur Baustellen und Hochglanzgebäude. Dorf 2 Und tatsächlich kamen wir nach der Anlageneifahrt und der großen Baustelle in einen kleinen Ort. Wir waren etwas erschreckt darüber, wie dreckig es im Dorf überall ist. Müll liegt überall herum. Am Bach sah es so aus, als ob Müll oft dort entsorgt wird. Dorf 3 Es gibt sehr viele baufällige Gebäude. Als Transportmittel werden meistens Fahrrad oder Moped genutzt. Die Leute waren sehr überrascht, was da für zwei seltsame Gestalten herumlaufen. Dorf 4 Einige sprachen uns auch an und strahlten über das ganze Gesicht, wenn wir brav mit "ni hao" grüßten. Dorf 5 Hier zeigt sich also ein ganz anderes China, im Vergleich zu dem, was wir bisher sahen.

Als wir zurück kamen, griff uns gleich der Guide des deutschen Teams ab und wir durften ein Strandinterview geben. Wir sollten erzählen, was wir in unserer freien Zeit hier machen und wie (toll) wir die Ferienanlage finden. Strandinterview Dann wurden wir noch gefilmt, wie wir am Strand spazieren gehen. Der Beitrag kommt heute Abend um 20 Uhr im lokalen Fernsehen. Mal sehen, ob ich eine Aufnahme organisieren kann.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

3. Spieltag

Heute spiele ich in der ersten Runde gegen Daniil Zorin (Russland). Liegt definitiv in meinem Spielstärkebereich. Sollte also eine spannende Partie werden.

Es ist erst 14:30 Uhr und ich hab mein zweites Remis. Wir spielen beide gleich schlecht ... ich wahrscheinlich etwas besser. Am Ende hatte ich einen Soldaten mehr und es war ein Pferd-Kanone-Endspiel. Ich hatte die Kanone. Mit Pferd hätte ich definitiv auf Sieg weitergespielt. Wahrscheinlich kann ich es auch mit der Kanone gewinnen. Muß ich mir noch genauer anschauen. Vielleicht ist es auch günstig, jetzt Remis zu haben und heute Abend einen schwächeren Gegner zu bekommen ...
Außerdem ist nun schön Zeit und ich springe jetzt mal ins Meer!
Strand
Die Abendpartie darf ich gegen Sam Sloan aus den USA spielen. Ich hoffe, die NSA hat meine Vorbereitung nicht ausspioniert. Witzig ist natürlich, dass ich als erstes Buch über Xiangqi Sam Sloan's "Chinese Chess for Beginners!" gelesen habe. Scheinbar ist er eher Theoretiker, schaut man seine bisherige Punkteausbeute hier an. Mal sehen, wie es so wird. Heute findet das Spitzenspiel zwischen den zwei Chinesen statt. chinesische Meister Sie kämpften die Partie wirklich aus und einigten sich dann doch auf Remis.

Es ist jetzt 22:49 Uhr und ich bin glücklich. Ich hab Sam Sloan gerupft! Er hat den Aufbau gespielt, den er in seinem Buch empfiehlt. Ich habe einen Angriff gewählt, mit dem er schon Probleme hatte. Ich glaube ich hatte einen Zugreihenfolgefehler ... muß ich noch anschauen. Er hatte ohne groß nachzudenken seinen Aufbau gemacht und dann einen Zug übersehen. Danach stand ich bombig und spielte es auch ganz gut zu Ende. Genial, mein Ziel hab ich schon erreicht und kann jetzt vielleicht noch in den drei ausstehenden Partien punkten. Jetzt gibt es erst mal ein Bierchen ... Altmeister Heute Abend ist ein alter Meisterspielr bei uns zu Gast. er ist als VIP vom Weltverband eingeladen. Caifang hat ihn für uns klar gemacht und er analysierte ein paar Partien mit uns.
Ach ja ... die Auslosung für Morgen ergab, dass ich gegen Rudi (Rudolf Reinders) ein innerdeutsches Match spiele. Wird sicherlich ein harte Partie. Rudolf hat bestimmt schon 122 Jahre Xiangqi-Erfahrung ... mindestens ...

Linkliste zur WM

Hier sind Links zur WM mit Bildern und Berichten. Fülle ich nach und nach.

Reisebericht auf Xiangqi Leonberg Seiten

XiangQi Database (Links zu Videos und Ergebnissen)

World Xiangqi Federation (WXF)


Informationen auf gdchess.com (chinesisch)

Aktuelle Informationen zu Ergebnissen deutscher Spieler (chinaschach.de)

Mittwoch, 23. Oktober 2013

2. Spieltag

3. SpielMein erster Gegner ist heute Sone Toshihiko (Japan). In der Datenbank fand ich 35 Partien von ihm. Die meisten hat er verloren. Das macht mir Mut! In zwei Stunden geht es los. Werde jetzt noch ein paar Partien anschauen und noch eine Runde spazieren gehen.

Sodele ... ich hab mein erstes Remis. Wir spielten auf Augenhöhe und einigten uns in beidseitiger Zeitnot auf Unentschieden. Im Mittelspiel stand er, glaube ich, besser, am Ende dürfte ich einen kleinen Vorteil gehabt haben. Wir waren aber dann beide zufrieden. Heute hatten insgesamt 3 deutsche Spieler japanische Gegner. Der "Mannschaftsvergleich ging unentschieden aus, karsten gewann, Uwe verlor und ich hatte das Remis.

Jetzt mach ich erst einmal Pause.

4. SpielMein heutiger zweiter Gegner kam auch aus Japan, Matsuno Yoichiro. Er ist etwas stärker als sein Teamkollege heute Morgen, liegt aber in Reichweite von mir. Trotzdem musste ich mich geschlagen geben. Ich muss wirklich an der Eröffnung arbeiten. Meistens komme ich schlechter oder sogar ganz schlecht aus dieser Phase heraus.
InterviewHeute hatte ich volles Programm. Ich durfte ein Interview geben und das Team hat mich 20 Minuten befragt. Gefragt wurde, wie ich zum Xiangqi kome, seit wann ich spiele, wie die Xiangqi-Szene in Deutschland aussieht, was für ioch die Hauptunterschiede zwischen internationalem Schach und Xiangqi sind, was man tun müsste, um das Xiangqi in Deutschland auszubauen und wie mir die Veranstaltung gefällt. Leider weiß ich nicht, wann der Bericht und wo übertragen wird. KameratischDie zweite Partie durfte ich am Kammeratisch spielen. Die Partie war dann live im Internet zu sehen. Wahrscheinlich haben die Zuschauer gedacht, was für Patzer diese Langnasen sind. Ich will auch nicht wissen, was die Tischguides denken. Diese sind sicherlich meistens bessere Xiangqi-Spieler als alle Langnasen zusammen. AbendJetzt sitzen wir noch auf ein Bierchen im Hotelzimmer zusammen.

Dienstag, 22. Oktober 2013

1. Spieltag

In einer Stunde geht es los, Ortszeit 13 Uhr (Deutschland 7 Uhr). Ich bin ziemlich aufgeregt, obwohl ich ja nichts zu verlieren hab. Mittagessen bekomme ich jetzt nicht runter. Eine Banane und ein grüner Tee muß reichen. Von der Wertungszahl her bin ich der schlechteste Spieler. Hinter mir sind nur Leute ohne Wertungszahlen. Heißt bei Asiaten nichts, da die meisten Turniere nicht zur Wertung eingereicht werden. Mit jedem halben Pünktchen würde ich also die Wertung verbessern. Mein Gegner ist Chen PeiJin (Phillipinen), hat bei der Asia Championship 2012 einen mittleren Platz belegt und ist spielstärketechnisch meilenweit von mir entfernt. Vielleicht unterschätzt er mich deutlichst und spielt zu locker.

Spielsaal 1. Runde So ... nun ist 16 Uhr. Die erste Niederlage ist da. Ich glaube, er hat mich nicht deutlichst unterschätzt. Er hat eher gemerkt, dass es kein Probleme für ihn geben wird. Immerhin haben wir 29 Züge gespielt. Partie 1 Tisch 19 In der Eröffnung machte ich einen schwachen Zug und verlor ein paar Tempi. Zwischendurch dachte ich, ich komme noch irgendwie aus der Druckstellung raus. War aber nicht so. Jetzt gehen wir an den Strand ... 19.30 ist die zweite Runde.

Strand So ein Strandspaziergang ist doch sehr entspannend. Hier ist auch boch die Ansicht, wenn man aus dem Hotel rauskommt. Alles ferienwohnungen. Von der Art Gebäude gibt es Duzende hier. Die meisten werden gerade gebaut. Vor dem Hoteleingang ... Dann noch ein Kaffee, ein Nickerchen und etwas Abendessen. Mein 2. Gegner ist Anuar bin bakri aus Malaysia. Er hat tatsächlich schon bei den meisten Weltmeisterschaften mitgespielt. Wo ich den Fehler genau gemacht hab, muss ich noch analysieren. 2. Spiel Bin wieder schlecht aus der Eröffnung herausgekommen. Ob es danach noch irgendwann Stellungsmäßig haltbar war, kann ich auch noch nicht sagen. Schlußendlich hab ich dann verloren. War aber sehr nett mit ihm zu spielen und wir hatten auch interessante Gespräche.
An einige Sachen muß ich mich ziemlich gewöhnen. Zum einen an die Polizisten, die überall stehen und jedes mal salutieren, wenn jemand vorbei kommt. Dauernd rennen Leute um dich herum, die alles für dich tragen, dir zu trinken bringen, die Türen öffnen. Laß ich nach der Partie bewußt mein Sakko am Stuhl hängen, um es nicht herumtragen zu müssen, bringt mir jemand gleich dieses hinterher. Pro Partie wird man schätzungsweise 50 Mal fotografiert. Dies stört eigentlich nicht so. Wir aber eine große Kamera 15 Minuten auf Dich gerichtet, ist es schon etwas ungewohnt. Manche Partien werden auch komplett irgendwo übertragen. Da sind spezielle Kameras am Tisch installiert.

Montag, 21. Oktober 2013

Shenzhen und Huizhou

Der Tag ist mit Flug und Busfahrten ausgefüllt. Die Fahrt durch das Verkehrschaos in Nanjing war ziemlich spanned. Der Busfahrer hatte eine gute Hupe und gute Bremsen. Unterwegs sahen wir einige Schäden an deutschen Edelkarossen ... nicht von unsere Bus! Der Flug von Nanjing nach Shenzhen dauerte 2 Stunden. Shenzhen Meer Dann gab es noch eine zweistündige Busfahrt zum Country Garden Silver Beach Hotel in Huizhou. Die Landschaft ist hier bergig und direkt am Meer. Riesige Häfen, Raffinerien und wahrscheinlich Fischverarbeitungsanlagen sind zu sehen. Dazu kommen viele riesige Wohnsilos. Wohnblock Das Hotel ist ein Anlage mit 26 Stockwerken und mit einigen Sternen ausgestattet. Guido und ich bekamen ein Zimmer im 23. Stock, mit Balkon zum Meer und Strand direkt vorm Hotel. Das Zimmer ist so groß, dass man sich sogar aus dem Weg gehen kann.
Nach der Registrierung hatten wir kaum Zeit zum Klamotten wechseln und saßen gleich in der Eröffnungsveranstaltung mit gemeinsamem Essen. Eroeffnung Es gab wieder interessante Sachen zu Essen. Für mich eher weniger. Huhn Viele Reden, Nationenaufmarsch und ähnliches. Ziemlich viel Presse und Fernsehen ist da. Wir sind ziemlich beliebte Fotoziele, da nur sehr wenige Langnasen da sind. Die meisten Nationen haben die zugelassenen zwei Chinesen oder Vietnamesen geschickt. Langnasen kommen aus Russland, Finnland, USA und Deutschland, maximal 10. Wir suchen mal nach den Nachrichten und Übertragungen im Internet. Täglich gibt es Pressekonferenzen und Live-Übertragungen. Gesamtteilnehmerzahl liegt bei 70. Fast alle sind irgendwelche Titelträger. Nicht Letzter werden ist wohl einfach das Hauptziel. 2 Punkte wäre ein Megaergebnis. Viele "wichtige" Leute waren bei der Veranstaltung. Strandhotel Der Präsident des Welt-Xiangqi-Bundes ist ein Milliardär aus Honkong und finanziert die ganze Geschichte. Dementsprechend waren auch einige Business-Leute da, die gesehen werden wollen und sicherlich finanziell mitagieren. Dazu kommen alle Leute, die beim Xiangqi Rang und Namen haben.
Ausweis Nach der Veranstaltung machte ich noch einen Strandspaziergang bei 25 Grad Außentemperatur. Dann gab es noch ein Bierchen und ein paar Partien bei Rudi und Caifang im Zimmer.
Meine erste Partie Spiele ich morgen Nachmittag gegen einen Philippino. Michael meint, da gibt es nichts zu erben, außer ich habe einen ausergewöhnlichen Tag. Mal sehen. Damit war auch geklärt, ob ich spiele oder nicht ... :-)
Ach ja, Andreas schreibt immer aktuell die Ergebnisse auf die Chinschach-Seite.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Youngster's Palace und Sun-Yat-sen-Mausoleum

Der vierte Tag startete mit dem Teamspiel Nanjing gegen Deutschland/Kanada. Youngsters Palace Im Foyer des Nanjing Youngster's Palace gab es einen riesigen Trubel und sicherlich 150 Zuschauer auf zwei Ebenen. In der Nanjing-Auswahl waren alle möglichen Meisterspielerinnen und -spieler, von jung bis alt. Es gab Hochglanzbroschüren, in dem alle Spieler vorgestellt wurden, ziemlich viele Reden und ganz viele Geschenke von allen an alle. Die Spiele wurden dann ausdauernd beobachtet. Die Ergebnisse waren danach nebensächlich. Turnier Nanjing Wir wissen nicht einmal, wie das Gesamtergebnis war. Ich verlor beide Partien. Erst gegen einen Meister und dann gegen einen 13-jährigen Nachwuchsspieler. Ich hatte das Xiangqi-Leonberg-T-Shirt an, was dazu führte, dass mich ganz viele Eltern mit ihren Kindern fotografieren wollten. Partie Martin Ich war also trotz "Beginner"-Status der begehrteste deutsche Spieler ;-).
Nachmittags gab es einen Ausflug zum Mausoleum des ersten Präsidenten der Republik China, nach der Kaiserzeit. Beeindruckende Menschmassen und Treppen nahmen uns gefangen. Da das Wetter nur halbtrüb war, gab es auch eine tolle Aussicht. Spannend ist auch, dass ganz junge und ganz alte Chinesen ähnlich auf die Anwesenheit von Langnasen reagieren. Mausoleum Mit offenem Mund bleiben sie stehen und schauen einen mit großen Augen an. Konnte ich mir so nicht vorstellen, ist aber so. Scheinbar kommen auch hier eher wenig Langnasen hin.
Natürlich gab es wieder ein typisches Abendessen. Ehrlich gesagt, wird es uns langsam zu viel. Insbesondere die Schnapstrinkerei ist extrem. Zum Glück hab ich mich da ausgeklinkt und hab einfach nur Bier getrunken. Heute gab es auch 1,6%-iges. Leider gilt man nicht als guter "Business"-Partner, wenn man nicht richtig mithält. Wenn ich mal Geschäfte mit Chinesen machen wollte, hab ich also schlechte Karten. Wir haben auch herausbekommen, dass solche Abende alleine schon dreistellige Beträge pro Person kosten. Wenn man mal die ganzen Kosten für unser Team für Unterkunft, Verpflegung, Transport und Bespaßung zusammen rechnet, kommt einiges zusammen. Was die Chinesen dann wohl bei einem Gegenbesuch erwarten?

Samstag, 19. Oktober 2013

HuaXi Village und Nanjing

Nach dem Frühstück und Packen fuhren wir nach HuaXi Village. Wegweiser Modellstadt Ein Modelldorf des Kommunismus, Platz für 300.000 Einwohner. Als Besucherzentrum gibt es einen der größten Türme Chinas, mit einer Goldkugel als Ausichtskuppel. Leider war es trüb und es gab keine Aussicht. Dafür gab es einen tollen Werbefilm in einem Breitwandkino. Hier konnten wir wenigstens sehen, was wir hätten sehen können. HuaXi Panorama Wir sind dann noch durch die ganze Ausstellung gelaufen, auf 5 Ebenen. Themengebiete waren die 5 chinesischen Elemente: Gold, Silber, Feuer, Wasser, Erde. HuaXi Turm Besonders die Goldebene war sehr beeindruckend. Hier wurde mit Gold richtig geprotzt.
Danach ging es per Auto, leider nicht im Zug, wie geplant nach Nanjing. Die Qualität der Autobahnen wurde in Richtung Nanjing deutlich besser. Hier ist es nun viel lauter und die Menschenmassen größer. Nach einer kurzen Nachmittagspause gab es einen kurzen Spaziergang zum Nanjing Youngster's Palace, in dem am morgigen Sonntag ein Teammatch zwischen einer Nanjing-Auswahl und einem Team Deutschland/ Kanada geben wird. Im Palace gibt es quasi eine Volkshochschule für Kinder mit Fächern, die die Schulen vernachläßigen. Gesehen haben wir Malen, Bildende Kunst, Computerkurse, Go, Schach, Xiangqi. Unterricht Nanjing Es gibt aber noch viel mehr. Gegenüber ist das Kindertheater. Hier werden Kinder im Tanz und Schauspiel unterichtet. Beim Tanzunterricht durften wir zuschauen. Die Kinder sind zwischen 6 und 12 Jahren alt und werden ganz schön hart behandelt! Viele Eltern schauen zu.
Danach ging es natürlich wieder zum Abendessen und fröhlichen Zuprosten. Die Kanadier kamen nun auch dazu und auch Michael Nägler, Präsident des Deutschen Xiangqi Bundes. Bei den Kanadiern ist der nordamerikanische Meister dabei und ein Urgestein des Xiangqis, der einer der Hauptakteure bei der Verbreitung des Spiels außerhalb von China in den letzten 40 Jahren war.
Zum Glück gab es Bier, interessanterweise mit nur 2,5% Alkohol. Außerdem sind die Xiangqi-Kanadier beim Trinken eher zurückhaltend. Am Abend gab es noch ein paar Blitz- und Schnellpartien im Hotel-Foyer.

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